Überschuss-Ladung: es wird immer ein Teil in das Netz eingespeist...

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c2j2
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Überschuss-Ladung: es wird immer ein Teil in das Netz eingespeist...

Beitrag von c2j2 »

Ja klar - die Überschussladungs-Logik nimmt an, dass der Strom aus dem Netz, weil er deutlich teurer ist als der PV-Strom, gescheut werden muss wie das Weihwasser vom Teufel.

Grundidee: es wird immer mit der maximalen Stromstärke geladen, bei der - basiert auf den momentanen Werten - kein Strom bezogen werden muss (*).

Problem: bei fast allen Wallboxen können nur ganzzahlige Ampère-Zahlen eingestellt werden (**). Pro Phase!

Das Resultat sieht man in der "Details"-Tabelle in der grün hinterlegten Zeile mit dem Pfeil vorn: das ist der momentan errechnete Überschuss. Der wird im Idealfall immer zwischen 0 (optimal) und +1A (pro Phase) sein, erst bei höheren Werten wird eine höhere Ladung erlaubt. Hier im Bild sind 0.3 A Überschuss, ich lade mit 3 Phasen, es ist also nur ein Überschuss von 0.1 A pro Phase. Daher werden nun etwa (0.3 * 230) W, hier 75 W, in das öffentliche Netz exportiert.
Screenshot_20230822-142305_WallboxControl.jpg
Screenshot_20230822-142305_WallboxControl.jpg (175.4 KiB) 86 mal betrachtet
Und hier sieht man im Chart die resultierenden Stufen (wolkiger Tag, daher das" Gezappele" und Probleme aufgrund des Einschaltstroms der Tiefkühltruhe, das kann man aber durch die "Glättung" der Daten verhindern):
Screenshot_20230626-183327_WallboxControl.jpg
Screenshot_20230626-183327_WallboxControl.jpg (67.93 KiB) 86 mal betrachtet
Als Resultat werden immer zwischen 0 und 230W exportiert (einphasig) bis hin zu 0 bis 690W (dreiphasig), ggf. etwas mehr, weil der Algorithmus nicht sofort umspringt, damit er nicht dauernd hin und her schalten muss - was natürlich bei Schwankungen trotzdem passiert, aber keinen negativen Einfluss hat.

(*) Ausnahmen sind z.B.:
- "fester erlaubter Bezug" ist nicht 0
- die Leistungsdaten schwanken (Wolken, Hausverbrauch) - dann wird erst ein paar Sekunden später nachgeregelt
- ohne Heimspeicher: wenn die "Reserve" nicht reicht, der Hausverbrauch also höher ist
- wenn man "ganzzahlige Ladeströme kompensieren" eingestellt hat

(**) Einzige mir bekannte Ausnahme derzeit ist die SmartWB - die kann ein paar Prozent mehr PV-Strom "rausholen" zur Ladung dadurch - wenn das Auto das kann. EinTesla kann es nicht, der macht wiederum ganzzahlige Stromnutzung, warum auch immer. Im Idealfall sieht das dann so aus:
Screenshot_20220712-121205_WallboxControl-1024x640.jpg
Screenshot_20220712-121205_WallboxControl-1024x640.jpg (59.83 KiB) 86 mal betrachtet
(mit dem Nissan Leaf). Wenn man nur eine "kleine" PV-Anlage hat und dauerhaft 1-phasig laden will, lohnt sich die SmartWB, ebenso bei sehr großen, bei denen man immer nur 3-phasig laden wird!

(Die Screenshots sind von verschiedenen Dati, können also leicht unterschiedlich aussehen im Vergleich zu der momentanen App)
  • Autos: Nissan Leaf, Tesla M3 SR+ --- WB: SmartWB, go-eCharger V2 + V3
  • PV: 22.6 kWp Süd+Nord (ja!) --- WR: SolarEdge, Fronius --- HS: Sonnen 8 eco 6 kWh
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